Vielleicht etwas geschummelt weil es nicht direkt eine meiner TND Figuren ist, aber dennoch zumindest von Dnd Abeteuern inspiriert und vielleicht auch bald in einer Session eingebaut...
Hysterie
Das spärliche Kaminfeuer kämpfte vergeblich gegen die trostlose Atmosphäre in dem alten Herrenhaus an. Klägliche Flammen spendeten kaum Wärme für die dort versammelten Gestalten. Die Schatten des Feuers huschten wie lauernde Ungeheuer durch den Raum, suchten sich verdunkelte Ecken und die hohen Decken, wie um von dort die kleine Versammlung zu beobachten.
Reflexartig Griff einer der dort versammelten Abenteuer zu dem Knauf des fein gearbeitet Schwertes, welches er neben sich abgestellte hatte, als etwas von draußen lautstark gegen die verbarrikadierten Fenster krachte. Das nächtliche Heulen eines Wolfes hallte zwischen den Ritzen der Holzbretter in das Innere des verwüsteten Hauses. Das Knurren der Bestie war von draußen zu hören als sich das Heulen aus dutzenden weiteren Kehlen zu wiederholen schien.
Der Hausherr, ein dunkel gekleideter einheimischer Mann, seine aristokratischen Züge durchzogen von Sorgenfalten stellte sich schützend vor eine junge bleiche Frau die geistesabwesend in das Feuer starte. Ihre markanten Haare, von der gleichen Farbe wie das klägliche Feuer, unterstrichen ihre schönen Gesichtszüge, konnten allerdings nicht von zwei, eng neben einander liegenden, rötlichen Verfärbungen an ihrem Hals, ablenken.
Wein wurde herum gereicht zwischen diesen verlorenen Gestalten. Einige alten Flaschen die er Hausherr im Keller seines Vaters gefunden hatte, nachdem sie gestern seinen Vater zu Grabe getragen hatten. Er schmeckte fahl und abgestanden, wie alles in diesem Land zu sein schien, aber zumindest wärmte er etwas die ausgelaugten Leiber. Leiber die so erschöpft waren wie die Seelen der Abenteuergruppe. Tödlicher Nebel durchzog dieses ganze Land in dem es keine Sonne mehr zu geben schien, abgesehen von einer vage angedeuteten Lichtkugel die für ein paar dürftige Stunden hinter den grauen Wolken auszumachen war. Sie hatten sich erst vor kurzer Zeit hier her verirrt, ein paar waghalsige Söldner und Glücksritter auf der Suche nach Abenteuer, Gold und Ruhm. Doch auf den Horror und die Kreaturen die sie antreffen würden nachdem sie unbedacht einen nachtschwarzen Wolf im Wald gejagt hatten, hatte sie nichts vorbereitet....
Die junge Geschichtenerzählerin in der Gruppe, sowohl bewandert in Schwertkampf, wie in magischen Worten, versuchte die Stimmung mit einem derben Witz zu lockern, aber nach ein paar höflichen Lachern verflog die kurz aufkommende Euphorie wieder, genau so schnell wie sie gekommen war.
Einer der Abenteuer, nah einem tiefen Schluck aus der Flasche, leerte diese fast vollkommen mit einem einzigen Zug, während der Hausherr die Gruppe aufforderte zu erzählen was sie hier her geführt hatte. Die Vorstellungen waren nur hastig gewesen und der Adlige verzweifelt, daher hatte er die Hilfe der scheinbar im Land Fremden angenommen. Er war sich in diesem Moment nur nicht sicher ob er damit nicht noch ein größeres Übel in sein Haus gelassen hatte, als welches an dem Leben seiner Schwester trachte.
Der Abenteuer vor ihm war ein hagerer Mann, wahrscheinlich in seinem Alter, aber wirkte deutlich älter und durchlebter. Sein langes blondes Haar war ungepflegt, sein Bart schlecht frisiert und seine Züge hager. Seine dürftig zusammengeflickte Rüstung deutlich zu groß für den Mann. Der Hausherr war sich ziemlich sicher, dass der Mann sie jemand anderes gestohlen hatte.
„Ihr wollt also eine Geschichte hören?,“ begann der Mann in einem schwer zuzuordnen Akzent. Nach einem weiteren Zug aus der Weinflasche fuhr der Mann fort und ließ dabei die Flasche auf den Boden fallen. Die dunkle Flasche rollte dabei über den mit Krallenspuren übersäten, geschundenen, Parkettboden und verteilten seinen rötlichen, zähflüssigen Inhalt tropfenweise über den Boden.
„Es war ein Mal ein kleiner Junge aus einer kleinen, unbedeutenden Siedlung... er hatte Eltern... Geschwister... Freunde... und die Gewohnheit die Sterne von einem Hügel außerhalb der Stadt zu beobachten. Eines Abends kamen etwas aus der Unterwelt... gehüllt in Schatten und schwarze Magie...“, der Abenteuer schien ins Leere zu starren als er diese Geschichte erzählte, seine graugrünen Augen fokussiert auf dunklen Schatten an der Decke. Wie als ob er sich mehr mit diesen unterhalten würde, als mit den anderen Personen im Raum. Fast als er würde er sich irgend eine Antwort aus der Schwärze erwarten.
„Er bemerkte sie nicht bis es zu spät war... Es war eine Elfe.... ihre eleganten Bewegungen, ihre feinen Züge und exotischen Gewänder das Schönste, was er jemals gesehen hatte in seinem Leben. Sie sprach mystische Worte die ihn faszinierten und ihn in den Bann zogen... und so erzählte der Junge ihr alles was sie wissen wollte über sein Dorf... und als Belohnung ließ sie ihn von seinem Lieblingshügel zusehen als ihre Krieger seinen Heimatort dahin schlachteten. Dunkle Gestalten, getrieben von Hass und Fanatismus... sie töteten und plünderten wahllos und alles was der Junge währenddessen denken konnte war dass seine neue Freundin sehr glücklich zu sein schien, während er ihre lächelnden Züge im Mondlicht beobachte. “ ein bitteres zynisches Lachen entkam dem Mund des Schwertkämpfers, fast wie ein Gefangener der sich in einem unachtsamen Moment davon stehlen konnte.
„Die Elfen nahmen den Jungen mit sich in die Unterwelt. In eine Welt der absoluten Dunkelheit, in dämonische Städte. Voll mit Schrecken, Peinigung, und Unterdrückung und Spinnen. Unzähligen Spinnen.“ Die Stimme brach kurz als ein unkontrolliertes Schütteln durch den Körper des Mannes fuhr als, alte Erringungen wieder aufkochten. Die anderen Personen im Raum blickten unsicher zu einander, gleichzeitig gebannt und schockiert von der Erzählung. Mehr als einem ging der Gedanke durch den Kopf den Erzähler zu unterbrechen, ihm die Pein zu ersparen dass ganze erneut durchleben zu müssen, aber die perverse Faszination schien zu groß zu sein, auch wenn niemand es sich eingestehen wollte.
„Zwei Dekaden lebte der Junge dort, verkauft wie Vieh, behandelt wie ein kurioses Haustier, weitergereicht von einem Besitzer an den Nächsten, jeder Versuch der Flucht oder des Wiederstandes gebrochen mit immer neuen Methoden und der endlosen Geduld, Kreativität und Zauberkräfte der dunklen Elfen. Ein besonders aggressiver Versuch der Rebellion endete in einem Folterkeller. Schier endlose Dunkelheit, nur unterbrochen von immer neuen Methoden der Folter. Irgendwas brach damals endgültig in dem jungen Mann. Die Dunkelheit war sein einziger Zuhörer.“ Die Stimme war in ein Monoton verfallen, und war leiser geworden, wie als ob der Abenteuer von Dingen erzählen würde die er gar nicht selbst erlebt hatte.
Doch dann, wanderte das verstörende Grinsen eines vollkommen Wahnsinnigen über die Züge des Mannes, als er fortfuhr und dabei den Kopf senkte. Sein nun stechender Blick dabei auf jeden im Raum scheinbar gleichzeitig gerichtet. Die grünen Augen schienen dabei jede Reaktion in sich aufnehmen zu wollen.
„Und wisst ihr was passiert, wenn man lange genug mit der Dunkelheit redet? Sie antwortet einem. Eine dunkle machtvolle Stimme. Visionen eines riesiges Auges. Sie versprach dem jungen Mann Dinge und lehrten ihm mächtige Worte. Diese erlaubte ihm die Dunkelheit zu vertreiben wann immer er wollte.“ Die geschulten Hände des Mannes wanderten zu dem versilberten Schwert neben ihm ruhten und er zog es aus der Scheide. Ein kränkliches, unnatürliches violettes Licht begann plötzlich von der Waffe auszugehen, während alle im Raum die Präsenz von etwas fremdartigen, beklemmendem zu verspüren begannen.
„Die Stimme brachte dem Mann auch Zauberkräfte wie die er Elfen bei und als einer seiner Peiniger in die Zelle schritt warte der junge Mann bereits. Sprach die ihm erklärten Worte und beobachte wie der Elf vor ihm regelrecht zerging als er ihn berührte. Die Lebensenergie aus dem seinem wunderschönen Körper wich. Die perfekten elfischen Züge zu einer erschrocken, gepeinigten Maske zerflossen.“ Ein kurzes unterdrücktes Lachen entkam den Lippen des Mannes. „und der junge Mann genoss jede Sekunde davon. Das erste Mal in seinem Leben hatte er solche Kräfte wie seine Peiniger. Sie waren auch das einzige was ihm erlaubten der Stadt der Elfen zu entkommen und die Schrecken der Unterwelt zu überleben. Wieder an die Oberfläche und an die Sonne zu kommen.“
Ein leichtes Schnauben erklang als die Intensität wieder zu verfallen schien, der Wahnsinn aus dem Geist und den Augen zu weichen schien. „Und das erste was er tat war sich ein paar Abenteuern anzuschließen und mit ihnen an einem Ort zu stranden wo es keine Sonne und kein entkommen gibt. Festgehalten von einem unsterblichen antiken Mystiker der Werwölfe beherrscht.“ Vage deutete er mit dem leuchtenden Schwert in die Richtung nach draußen von wo immer noch das Knurren und Heulen zu hören war.
„In ein Land der Verdammten und Verlorenen! Und das einzige was ihm das Leben retten wird ist auf einen Gott zu hören der ihm mit jedem Zauber noch mehr seines Verstandes raubt und immer neue schreckliche Dinge von ihm verlangt! Und sollte ich nicht weiter auf ihn hören, sind wir alle verdammt! Weil unsere Seelen in diesem verfluchten Land bis ans Ende aller Zeiten endlos weiter rotieren werden! Als Spielsache für einen Vampir!“ Wahnsinniges, hysterisches, unkontrolliertes Lachen folgte, bis Tränen über die Züge des Klerikers des Gottes des Wahnsinnes zu laufen begannen.
Das Geräusch von brechendem Holz übertönte das Lachen. Dunkelheit und Kälte drangen in den Raum als ein Windhauch das spärliche Feuer erlöschen ließ. Nur noch ein violettes Leuchten erhellte den Raum als sich dunkle, monsterhafte Kreaturen begannen in das Haus einzudringen. Ihre gierigen Mäuler voll mit Geifer. Ihre Geister erfüllt vom fanatischen Willen dem gnadenlos Herren dieses Landes zu dienen...und das erste was sich ihnen entgegen stellte war ein laut lachender Wahnsinniger der wirre Worte murmelnd sein Schwert tief in einen der nachtschwarzen Wölfe versenkte, wohl wissend, dass jedes Zauberwort ihn näher an sein eigenes Verderben brachte...